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City Scapes

05.05.2012, 19:00 Uhr - 22.06.2012, 00:00 Uhr

Ein Überwachungsmonitor zeigt Blicke in menschenleere Straßen – die Überwachungskamera zieht mechanisch ihre Kreise. Doch wohin blickt das künstliche Auge und wo sind die Akteure, die die zweite Natur mit leben füllen? Die Stadt ist ein großer Spielplatz für kleine Handlungen. Ein Organismus, der Verhalten formt und herausfordert. Doch was, wenn überraschende Verhaltensweisen in den Alltag einbrechen, wenn Handlungen nicht klar zuordenbar sind? Ignorieren, mitmachen, Verantwortung delegieren? Einfach die Leiter anstellen, Folie, Klebeband – und schon wird ein Dialog aus einer einseitigen Beobachtung. Oder den Bohrer rausholen und mal nachschauen was denn hinter den Kulissen unserer Stadt passiert. Den eigenen Bewegungsspielraum einschränken und Reaktionen provozieren, oder ein, zwei Kameras „schießen“. In der Ausstellung wird die neu entwickelte interaktive Videoinstallation „großstadt en miniature“ gezeigt in der die Betrachter durch die Straßen einer panoptischen Stadt navigieren können. Dazu werden Arbeiten zu Irritationen im urbanen Raum gezeigt, zu Blicken und Gegenblicken, Interventionen, die sich mit städtischem „Mobiliar“ auseinandersetzen und ungewohnte Dialoge eingehen.

Raul Gschrey arbeitet als Künstler, Kurator und Geisteswissenschaftler an gesellschaftlich relevanten Themen. Er ist aber auch im Bildungsbereich aktiv, u.a. an der FH Frankfurt und im Gallus Zentrum. Seine Projekte verwirklicht er mit unterschiedlichen Partnern. Die Künstlergruppe „spez.lab“ und der „wb.jung – deutscher werkbund hessen“, bilden hierbei feste Größen. Mit diesen konnte er in letzter Zeit unter anderem die Ausstellungsplattformen „toll – galerie für zeitgenössische kunst“ in Frankfurt und Mainz und das interdisziplinäre Ausstellungs- und Publikationsprojekt „grenzlinien“ realisieren. In seinen künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre untersuchte er das Phänomen der visuellen Überwachung im öffentlichen Raum und erprobte Subversionen. Dieser Fokus erweitert sich zusehends auf die Untersuchung von Grenzräumen und Migration. Seine Arbeiten reichen über den Raum der Galerie und des Museums hinaus, in den öffentlichen Raum hinein. Der Künstler wird als sozialer Akteur begriffen, der seine speziellen Mittel nutzen kann, um sich in politische und soziale Diskussionen einzubringen. Die Positionen Gschreys waren in Deutschland, aber auch international in Gruppen und Einzelausstellungen zu sehen.

Weitere Infos: www.gschrey.org