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„Wie Wohnen? – Wohnkonzepte des Deutschen Werkbunds“ im Rauch Museum, Freudenberg/Main

09.11.2013, 20:00 Uhr - 04.05.2014, 20:00 Uhr

Kooperationsprojekt Rauch Museum, Freudenberg/Main, Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin und werkbund.jung

Das Rauch Museum in Freudenberg/Main eröffnet am Freitag, 8. November 2013 die Ausstellung „Wie Wohnen? – Wohnkonzepte des Deutschen Werkbunds“. Die Ausstellung ist die dritte und letzte in einer Ausstellungsreihe zu den großen Reformbewegungen des 20. Jahrhunderts in Architektur, Innenraum und Design in Deutschland. Die Ausstellung beleuchtet eines der Hauptthemen des Werkbunds: die Frage nach dem ‚richtigen’ Wohnen. Der Werkbund war überzeugt, über die Gestaltung des Lebensumfeldes im Sinne der Moderne auch auf die Lebensgestaltung der Menschen einwirken zu können.

Was ist schön und was ist Kitsch? Diese Frage beantwortete der Werkbund bis in die späten 1960er Jahre mit einem ausgeprägten Sendungsbewusstsein. „Wie Wohnen?“ zeigt die vom Werkbund propagierte „gute Form“ wie auch „böse Dinge“, die er ablehnte. Die Ausstellung wurde vom Werkbundarchiv – Museum der Dinge für das Rauch Museum konzipiert. Die Exponate stammen aus der Sammlung des Berliner Museums, ergänzt durch Privatleihgaben. Auszubildende der Rauch Lehrwerkstatt haben zudem Möbel und Möbelmodelle nach Originalplänen aus dem Werkbundarchiv – Museum der Dinge gebaut und bereichern die Präsentation damit um neues Forschungsmaterial. "Wie Wohnen?" wirft auch einen Blick auf aktuelle Initiativen: Der werkbund.jung präsentiert seine Aktivitäten zum Thema Wohnen.

Rauch Museum Freudenberg/Main

Mit der Eröffnung eines eigenen Museums im Februar 2009 setzten die Rauch-Möbelwerke ein Zeichen für das enorme Erfolgspotenzial, das in traditionellem Unternehmertum steckt. Die Dauerausstellung des Rauch Museums gibt nicht nur Einblicke in die mehr als 110 Jahre zurück reichende Unternehmensgeschichte, sondern stellt auch die Entwicklung Rauch-relevanter Möbel und deren Fertigung zur Schau. Die Museumsgründung hatte auch zum Ziel, Identifikation bei den eigenen Mitarbeitern zu stiften, insbesondere in einer Zeit, in der aus Gründen des Wachstums und der Mobilität der Gesellschaft zunehmend Mitarbeiter von außerhalb zur Firma stoßen. Mit Sonderausstellungen wird der Blick auf die eigene Firmenkultur erweitert. Nach den Ausstellungen „Bauhaus Wohnmodelle“ und „Deutsche Werkstätten Hellerau“ schließt das Rauch Museum seine Ausstellungsreihe zu Reformansätzen des 20. Jahrhunderts ab mit der Ausstellung „Wie Wohnen? – Wohnkonzepte des Deutschen Werkbunds“.

Werkbundarchiv – Museum der Dinge, Berlin

Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge in Berlin ist ein Museum für Designgeschichte und Alltagskultur des 20. und 21. Jahrhunderts. In einem ehemaligen Werkstattgebäude präsentiert sich das Museum als ein "Offenes Depot", in dem die Besucher die Möglichkeit haben, den musealen Umgang mit den Sammlungen zu verfolgen. In der Dauerausstellung sind die Museumsobjekte in Mustersammlungen zusammengestellt, die zum einen die Grundlagen der polarisierenden Werkbundprogrammatik vermitteln und zum anderen allgemeine Aspekte der Material-, Form-, Funktions- und Nutzungsgeschichte der Dinge im 20. Jahrhundert und der zeitgenössischen
Produktkultur zeigen.

Der Kern der 1973 gegründeten Institution ist das Archiv des Deutschen Werkbunds. Qualität, Materialgerechtigkeit, Sachlichkeit, Funktionalität und Nachhaltigkeit waren Leitbegriffe der Bewegung. Neben der Einflussname auf ein zeitgemäßes Entwerfen und Produzieren von Dingen und Ensembles war die ästhetische Bildung Kernaufgabe des Werkbunds – durchaus im Sinne der individuellen Selbstbestimmung. Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge steht als autonome Organisation in der Werkbundtradition und sieht seine Aufgabe gleichermaßen in deren materiellen Bewahrung und wissenschaftlichen Dokumentation wie in ihrer zeitgenössischen Interpretation und Reflexion.

Die Sammlung wird im Rahmen von Ausstellungsprojekten immer wieder neu befragt, weiter entwickelt und kommentiert. Diese Ausstellungen werden ergänzt durch Gastinstallationen an anderen Orten, so auch mit der Ausstellung „Wie Wohnen? – Wohnkonzepte des Deutschen Werkbunds“ im Rauch Museum Freudenberg/Main.

werkbund.jung

Initiiert durch den Architekturhistoriker Werner Durth formierte sich 2006 an der Technischen Universität Darmstadt eine Gruppe Studierender unter dem Namen wb.jung. Nach vielen Projekten wie Ausstellungen und Veröffentlichungen analog zu den Themen des Werkbunds wurde diese Gruppe im April 2012 projektbezogen in den Deutschen Werkbund aufgenommen. Inzwischen gibt es neben dem Rhein-Main-Gebiet auch werkbund.jung-Initiativen in Weimar und Detmold. Der werkbund.jung zeigt seine Arbeiten zum Thema "Die Wohnung für das Existenzminimum 1929", Möbeldesign aus den eigenen Reihen und gibt einen Einblick in seine aktuellen Forschungsprojekte zum Thema Wohnen.

Rauch Museum, Wendelin-Rauch-Straße, 97893 Freudenberg/Main

www.rauchmuseum.de

Tel: +49 (0)9375 81-0 (Fax: -774)

Öffnungszeiten: Jeden Mittwoch und jeden Sonntag 14 bis 17 Uhr. Führungen nach Vereinbarung auch außerhalb der Öffnungszeiten. Zur Ausstellung erscheint eine Katalogbroschüre.