2009

Im Winter 2004 startete unter der Leitung von Prof. Werner Durth am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt eine 3-semestrige Lehrveranstaltung mit dem schlichten Titel „Der Deutsche Werkbund I – III“, in der die Geschichte des Werkbunds von den Anfängen 1907 bis heute reflektiert wurde. Durth lud dazu regelmäßig Protagonisten und Zeitzeugen ein, um mit den Studierenden auch über die aktuellen Entwicklungen und Perspektiven des Werkbunds zu diskutieren.
Entstanden ist der werkbund.jung auf Initiative der Studenten. Über die Auseinandersetzung mit dem historischen Werkbund ergaben sich Fragen vor allem nach der Relevanz des Werkbunds heute, seiner Darstellung in der Öffentlichkeit und dem Dialog zum Nachwuchs. Eine Umfrage zum Thema Werkbund an sechs Hochschulen im Rhein-Main-Gebiet, darunter die TU Darmstadt, die HfG Offenbach (als ehemalige Werkbundschule) und die FH Frankfurt, gab den entscheidenden Impuls, nicht locker zu lassen - denn 82% der Befragten kannten den Werkbund nicht.
Am 25. November 2006 folgte der gesamte Vorstand des Werkbunds Hessen der Einladung an die Universität Darmstadt zu einer Veranstaltung mit dem Titel „Werkbund – wie stellst du dir deine Zukunft vor?“ Julius Posener fragte kritisch 1986: „Brauchen wir den Werkbund noch?“ Der werkbund.jung hat diese Frage umformuliert: „Was oder wen braucht heute der Werkbund?“ Der Vorstand des Werkbunds Hessen hat dies verstanden als Angebot der Jungen, die sich nicht nur für den Werkbund interessieren, sondern auch wissen möchten, wie der Werkbund heute funktioniert und sich aktiv einbringen wollen. Seitdem sind rund 3 Jahre vergangen und der werkbund.jung zählt inzwischen rund 20 junge Mitglieder aus verschiedenen Disziplinen, unformalisiert angegliedert an den Werkbund Hessen. Kontakte zu Mitstreitern, vor allem Studenten, auch in anderen Bundesländern werden geknüpft.
Dabei gibt es eine, mit einem einfachen Begriff zu benennende, ständige Prüfung der Mitglieder des werkbund.jung: Engagement. Wer sich rückmeldet, wer an den Sitzungen teilnimmt, wer sich für den werkbund.jung und seine Arbeit interessiert und Ideen einbringt, ist herzlich willkommenes Mitglied. Wichtig ist die Bereitschaft, sich einzubringen. Nur so konnten in kurzer Zeit all die kleinen Projekte gestemmt werden, die doch alle einer großen Idee zugrunde liegen. Der Austausch zwischen den Generationen, das Lernen voneinander und das gemeinsame Entwickeln neuer Konzepte stehen dabei im Vordergrund.
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